Am Wochenende fahren die meisten Kinder nach Hause. Eines der wenigen Autos mit Allradantrieb wird gebucht, denn das braucht man, wenn man nicht in einer der vielen Pfützen stecken bleiben möchte.
Die Kinder quetschen sich auf die Ladefläche und los gehts. Nur Obvious und Jackson bleiben in Malaikha zurueck. Obvious, weil seine Verwandten in Simbabwe bzw. Südafrika leben, Jackson, weil er es wirklich nicht mag, nach Hause zu fahren.

Obvious ist immer traurig, wenn die Anderen fahren. Es ist langweilig fuer ihn am Wochenende.

Jackson ist zufrieden, solange man ihm was zu Essen gibt. Zu Hause gibt man ihm wohl nicht so viel Aufmerksamkeit. Aber sogar er mag die Wochentage mehr, denn am Wochenende ist es leise in Malaikha. Beide waren also froh, dass Mary und ich am Wochenende da blieben. Zuerst gingen wir zum Markt, unter anderem weil sich die Vorräte in Malaikha zu Ende neigten.

Jackson saß auf meinen Schultern und lachte die ganze Zeit. Aber als wir zurueck kamen und ich ihn absetzte, war er enttauescht und begann zu weinen. Dann kochten wir und Obvious übte, die Zwiebeln zu schneiden.



Zwei weitere Wochen in der Schule sind vergangen. Ich habe in Jahrgangsstufe 7 über verschiedene Klimazonen unterrichtet und in dem abschliessenden Test konnten sie immerhin einen Grossteil der Fragen beantworten.
Zumindest mehr, als in dem Test von teacher Makara selbst. Er fragte zum Beispiel nach unterschiedlichen Arten von Ttransport und bekam zur antwort “laufen und springen”, und er fragte nach Kommunikationswegen wie Telefon, Briefe, Internet und co. . Aber die Antwort des schlauesten Schülers war “Reden und Singen”.
Im selben Fach (Sozialkunde) lernte Jahrgangsstufe vier über Dünger und Kompost, wobei das nur erfolgreich war, wenn Mr. Makara auf Tonga erklärte. Das Englisch der Schüler reichte nicht ganz aus.
In dem Fach English/Braille hat es Jahrgangsstufe 4 geschafft, Wörter wie Mama, tata (papa), momo (Name einer Katze) und didi (mein Spitzname und Name des Esels) zu buchstabieren. Mr. Makara hat Jahrgang 7 mehr contractions und abrevations beigebracht..
Das sind Abkürzungen wie zum Beispiel “k” fuer knowledge, die eingefuehrt wurden, weil die braille Buchstaben recht viel Platz weg nehmen.
In Jahrgang 1 hat Mary neue Buchstaben eingefuehrt und Rechnen wie 1 plus 1 wiederholt. Selbst jackson, der noch nicht am Unterricht teilnimmt, weil er erst 5 jahre alt ist, sondern einfach immer im Klassenraum rumspielt, in den Mund steckt, was er findet, oder viel zu laut anfängt zu singen, hat was von Jahrgang 1 Unterricht aufgeschnappt und kann jetzt bis 2 zählen!



Mir gehts gut hier in Chingola. Auch wenn die Familie mich mit eindeutig zu viel Essen verwöhnt. Maria gruesst euch !
Vermutlich fahren wir am Donnerstag oder Freitag zurück nach Mazabuko.